Vor jedem von ihnen liegt eine Liste mit unzähligen Fragen.
Der 28-jährigen Sarah ist es zu verdanken, dass die drei Stars der Band Folkshilfe den Weg in das Diakoniewerk fanden. In einem OÖN-Porträt anlässlich des Down-Syndrom-Tages hatte die junge Frau den Wunsch geäußert, eines Tages ihre Lieblingsband für die Diakonie-werkszeitung "Ich und Wir" zu interviewen. Das lasen die drei Musiker - und ließen sich nicht lange bitten. Ohne zu zögern sagten sie für das Interview zu.
Und das geht jetzt endlich los.
"Wie lange seid ihr schon auf der Bühne", liest Sarah die erste Frage ab. "Die Band gibt es schon gute fünf Jahre", sagt Paul. Für den 30-Jährigen bedeutet das Interview eine Rückkehr: Er absolvierte im Diakoniewerk seinen Zivil-dienst.
Nun werden die drei von der Mediengruppe gelöchert: Sind sie vor ihren Konzerten aufge-regt? Wer hat die drei entdeckt? Wer schreibt ihre Lieder? Wann kommt das neue Album? Auch auf ihr Antreten beim Vorent-scheid für den Song Contest inWien spricht Sarah ihre Stars an. Ihr Lied habe ihr am besten gefallen: "Tretet ihr noch einmal an?" Doch das lehnt Florian entschieden ab: "Dieser Auftritt war spannend und eine gute Erfahrung. Aber eigentlich passt der Song Contest nicht zu uns." Gabriel: "Da muss man sich so schön anziehen." Alle lachen.
Doch jetzt wird der Spieß umgedreht. "Sarah", fragt jemand. "Wen von den dreien magst denn du am liebsten?" Jetzt ist eine diplomatische Antwort gefragt. Sarah überlegt. "Ich mag alle drei sehr gerne", sagt sie dann. "Aber am liebsten ist mir der Paul, den kenne ich schon lange." Nachsatz: "Ihr seid einfach eine coole Band."
"Ein ganz spezieller Moment"
Das hören die drei natürlich gerne. "Für uns war das ein ganz spezieller Moment", sagt Paul später. "Es ist toll, wenn man merkt, welche Emotionen die Musik vermittelt."
Nach dem Interview sitzt Sarah geschafft an ihrem Arbeitsplatz. Die Freude über das, was sie geschafft hat, ist der Mühlviertlerin anzusehen. "Das Interview war richtig super", sagt sie. "Aber jetzt muss ich das alles schreiben. Das ist noch ein Haufen Arbeit." Sie ist glücklich: "Heute ist ein Traum in Erfüllung gegangen." Das heißt aber nicht, dass es nicht schon neue Träume gäbe, wie sie sagt: "Claudia Jung würde ich auch mal gerne inter-viewen." Wer weiß, vielleicht liest sie ja auch die OÖN ...
Das BORG-Linz ist stolz auf seine Absolventen - nicht nur wegen ihrer künstlerischen Leistung, sondern auch wegen ihres sozialen Engagements und ihrer Bodenständigkeit, die sie sich trotz ihres Erfolges bewahrt haben.